„Meine Begeisterung für Deutschland hatte schon vor meiner Einreise begonnen. Im Alter von 16 Jahren entdeckte ich in Brasilien einen Chor, welcher nur alte, klassische deutsche Musikstücke aufführte, die mich von Anfang an beeindruckten…Ich reiste 13 Stunden lang über Lissabon nach Frankfurt am Main. Ich war so neugierig und aufgeregt, dass ich nicht einmal meine Augen schließen konnte“… mehr
Wie kam es zur Entscheidung hier in Deutschland/Frankfurt zu studieren?
Meine Begeisterung für Deutschland hatte schon vor meiner Einreise begonnen. Im Alter von 16 Jahren entdeckte ich in Brasilien einen Chor, welcher nur alte, klassische deutsche Musikstücke aufführte, die mich von Anfang an beeindruckten. Durch die Musik hatte ich schon dort viele Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen, die mir bis heute noch sehr wertvoll und wichtig sind. Nachdem ich anderthalb Jahre einen Deutschkurs besucht hatte, wollte ich nach einem Anerkennungsjahr meine in Brasilien abgeschlossene Ausbildung zur Erzieherin anerkennen lassen. Als ich jedoch erfuhr, dass diese etwa drei Jahre dauern würde, kam bei mir der Gedanke auf zu studieren, da es mich viel weiter bringen könnte. Auch war es schon in Brasilien mein Traum, Pädagogik bzw. Erziehungswissenschaft zu studieren. Selbst als ich die Zulassung zur Ausbildung bekam, habe ich mich dann tatsächlich doch für das Studium an einer deutschen Universität entschieden. Nicht weil ich keine Ausbildung machen wollte, sondern weil ein Studium schon immer mein großer Wunsch war, welcher durch mehrere Begebenheiten in meinem Leben aufgeschoben wurde. Welche Fachgebiete ich studieren wollte, war mir von Anfang an klar. Das Studium der Pädagogik bzw. Erziehungswissenschaften hat mich in meinem Leben schon immer fasziniert. Ich wählte dann die Universität in Frankfurt am Main. Nicht nur weil dies der nächstgelegene Ort war, sondern auch wegen dessen Multikulturalität, die die man da überall erfahren kann. In Frankfurt am Main habe ich meinen zweiten Heimatort gefunden, obwohl viele Freunde und auch meine Familie aufgrund der historischen Ereignisse in Deutschland ein wenig Bedenken hatten. Hier kann ich spazieren und einkaufen gehen, Freunde treffen und mich dabei wohl fühlen. Auch habe ich hier gelernt, auf mich selbst aufzupassen und lernte hier durch die gemachten Erfahrungen, wie ich meine Ziele strukturieren und erreichen kann.
Erste Eindrücke in der BRD?
Ich reiste 13 Stunden lang über Lissabon nach Frankfurt am Main. Ich war so neugierig und aufgeregt, dass ich nicht einmal meine Augen schließen konnte. Als ich in Deutschland ankam, hatte ich den Eindruck, dass die Menschen sehr hilfsbereit sind. Ich entdeckte bereits am Flughafen, dass die Deutschen neben ihrem reichen Weltkulturerbe auch sehr hilfsbereit und sozial engagiert sind. Ich traf schon am Flughafen Menschen, die mir geholfen haben, mich schon an meinem ersten Tag in Deutschland besser zurechtzufinden. In meiner Kultur wird gesagt, dass der erste Eindruck der ist, der bleibt und in meinem Fall ist dies so eingetroffen und hat sich positiv bestätigt. Die schlechten Erfahrungen, die ich hier später machte, konnten diesen Eindruck nie zerstören, da ich mir sicher bin, dass ich eine solche Erfahrung auch in jedem anderen Land hätte machen können. Ich liebe das Deutsche und seine Kultur. Die Art und Weise wie die Deutschen ein Ziel verfolgen und verwirklichen.
Welche Erinnerungen haben Sie an das Studienkolleg? (fachlich/menschlich/Nützlichkeit)
Wenn ich zurückblicke, dann sehe ich wie wichtig es war, das Studienkolleg zu besuchen. Dort habe ich die wichtigen und richtigen Fachkenntnisse nachgeholt, welche sich auf mein Studium bezogen haben und dabei auch viele Freundschaften geschlossen. Dies ermöglichte mir, erfolgreich an einer deutschen Universität zu studieren. Aus diesem Grund war das Studienkolleg die beste Zeit, die ich mir vorstellen konnte, nachdem ich schon zwei Jahre in Deutschland gelebt hatte. Dort hat mir alles gefallen. Besonders die Dozenten(innen), die mich während meines Besuchs des Studienkollegs unterstützt und begleitet haben, die Kommilitonen, mit denen ich bis heute noch weiteren Kontakt habe. Ich habe sehr viel gelernt und großen Spaß dabei gehabt. Der Literaturunterricht hat mir viele Ansatzpunkte gegeben, sodass ich in meinen ersten Semestern an der Uni kein Problem hatte, die geforderten Leistungen zu erfüllen. Deshalb habe ich in meinem zweiten Studienfach den Schwerpunkt Literaturwissenschaft gewählt