Anna Radonic – G-Kurs 2014 – Deutschland/Kroatien

Anna Radonic kleinWie es einer Muttersprachlerin Deutsch im Studienkolleg erging! Nach einer Schulzeit in Kroation führte der Weg zurück ins Frankfurter Studienkolleg und nachfolgend ins Lehramtsstudium mit den Fächern Englisch und Italienisch. Über unerwartete Gelegenheiten und viele internationale Zukunftspläne…

 

Wie kam es zur Entscheidung hier in Deutschland/Frankfurt zu studieren? –

Ich wurde in Frankfurt am Main geboren. 2009 zog ich dann mit meiner Mutter und meinem Bruder nach Kroatien. Ich verbrachte 3,5 Jahre dort. Ich lernte den Schulalltag dort kennen und ich muss sagen, dass ich mich einfach nicht mit ihm anfreunden konnte. Neben der fehlenden Organisation und Motivation der Lehrer, fühlte ich mich in Kroatien einfach nicht heimisch und ich wusste, würde ich hier bleiben, würden mir viele Chancen mich weiterzubilden und Erfahrungen zu sammeln verwehrt bleiben. Für mich war von Anfang an klar, dass ich nach Deutschland zurückkehren würde.

 

Welche Erinnerungen haben Sie an das Studienkolleg? (fachlich/menschlich/Nützlichkeit)

Vor meinem ersten Tag im Studienkolleg war ich sehr nervös. Ich wusste nicht genau, was mich erwarten würde. Meine Angst war so ziemlich umsonst gewesen, da sowohl die Lehrer, als auch meine Kommilitonen sehr freundlich waren. Man konnte sofort ein Gespräch mit ihnen aufbauen. Alle waren sehr tolerant und natürlich auch darauf aus, Freundschaften zu schließen. Auch muss ich zugeben, dass ich als Muttersprachler zuerst meine Bedenken hatte, ob mir das Studienkolleg überhaupt was nützen würde. Ich habe mich auf langweilige Stunden, in denen ich nicht viel dazu lernen würde eingestellt. Jedoch, habe ich mich auch da getäuscht. Die zwei Semester im Studienkolleg waren alles andere als Zeitverschwendung. Durch intensives Lernen konnte ich mein Wissen erfrischen und erweitern und auch mein Notendurchschnitt wurde durch die Erfolge in allen Fächern letztendlich verbessert, was mir auch dazu verhalf an der Goethe Universität für ein NC-Fach angenommen zu werden.

 

Wie haben Sie das Studienfach gefunden (Schwierigkeiten?/Erfahrungen im Studium?

-Ich war für den G-Kurs, also den geisteswissenschaftlichen Studienbereich eingetragen, welcher aus den Fächern Geschichte, Deutsch, Erdkunde und Literatur bestand. Da Deutsch meine Muttersprache ist, konnte ich die Feststellungsprüfung schon im ersten Semester ablegen und hatte somit mehr Zeit für die anderen drei Fächer. Ich war eigentlich nie wirklich ein Geschichtsliebhaber gewesen, jedoch fand ich im Studienkolleg sichtlichen Spaß an dem Fach. Mit den anderen beiden Fächern kam ich genauso gut klar wie mit Geschichte, muss jedoch zugeben, dass mir Literatur viel lieber war als Erdkunde und ich mich deshalb in der Feststellungsprüfung für das Fach Literatur entschieden habe. Ich habe alle Fächer mit der Note eins bestanden und das liegt nicht nur an den vorhandenen Sprachkenntnissen, sondern auch an der Art des Unterrichts. Jeder ausländische Student kann das schaffen.

 

Weitere berufliche/geografische/persönliche Schritte.

Ich habe gegen Ende des zweiten Fachsemesters einen Fachwechsel von Kunstgeschichte auf Lehramt an Gymnasien beantragt. Ich bewarb mich für die Fächer Englisch und Italienisch. Nicht nur wurde ich für meine Wunschfächer angenommen, auch vermittelte man mir von der Seite des Studienkollegs ein Stipendium, welches zum Beispiel Aufenthalte im Ausland ermöglicht. Mit meinem Besuch des Studienkollegs wurden mir viele Türen geöffnet, womit ich nicht gerechnet hatte. Weiterhin plane ich ein Semester in England und eines in Italien zu verbringen, da die Sprache und Kultur dieser Länder meine Studienfächer sind. Wegen der Anforderungen im pädagogischen Bereich , die das Lehramtsstudium mit sich bringt, würde ich auch gerne in unentwickelten Gebieten Asiens oder Südamerikas unterrichten und somit etwas zur Entwicklung der Gesellschaft beitragen und Erfahrungen im Ausland sammeln. Ansonsten plane ich jedoch in Frankfurt zu bleiben und mir hier mein Leben aufzubauen. Aber man weiß ja nicht, was die Zukunft mit sich bringt.