Christine Hartwig-Thürmer zu Asal Khosravi

Eine Kunstausstellung im Studienkolleg, können wir das machen?“ fragte mich Asal Khosravi, als wir im Herbst 1996 bei einem Besuch der Buchmesse im Rahmen des Unterrichts mit dem G-Kurs zusammen saßen. Sie holte ein Skizzenbuch aus ihrer Tasche und zeigte mir viele wundervolle Zeichnungen von Menschen, die sie auf ihrem täglichen Weg mit der S-Bahn zum Studienkolleg nach Frankfurt zeichnete.

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Es blieb nicht die einzige Vernissage. Seitdem hat Asal viele Ausstellungen gehabt und sich an Kunstprojekten beteiligt. Nach ihrem Abschluss im Studienkolleg 1996 studierte sie Kunstpädagogik und malte als Magisterarbeit großformatige Bilder, die ihren unverwechselbaren Stil zeigen: eine Verbindung von fotografischen Elementen und Vorlagen als Anregung für aussagekräftige, farbintensive Gemälde:
„Die Gegenüberstellung von Tradition und Moderne ist ein Thema meiner Arbeiten. Ich zeige die Anwesenheit der Vergangenheit und Geschichte in unserem heutigen Leben. Eine Frau der heutigen Gesellschaft verkörpert Identitätssuche und Transkulturalität.“

Öffentliche Anerkennung erhielt Asal Khosravi auch durch den Ankauf eines ihrer bei der „Hessiale“ 2005 ausgestellten Bilder durch die Hessische Landesregierung.
In der „Klosterpresse“ in Frankfurt-Sachsenhausen zeigte sie im November 2015 ihre neuesten Arbeiten mit großer Resonanz.
Zurzeit bereitet sie als „Stadtteilhistorikerin“ (das ist ein Preis und Stipendium der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt) ihre Abschlusspräsentation mit Gemälden vor, die auf Fotos aus der Geschichte des in den 1920er und 1930er Jahren aufgebauten Stadtteils Goldstein beruhen. Über die Suche in Archiven, durch Kontakte zu Nachbarn, den Kindergärtnerinnen und Lehrern ihrer Kinder, aber auch Zufallsbegegnungen erhielt sie Fotos aus der Gründungszeit der Siedlung und zeigt mit ihrem besonderen künstlerischen Blick eine Sozialgeschichte des Ortes Goldstein. In ihrem Atelier im Libellenweg erzählt Asal zu jedem Foto, wie es in ihre Hände kam und zeigt, wozu es sie angeregt hat.

Kontakt: Asal Khosravi  asal.khosravi75@gmail.com