Ein Beitrag von Frank Krämer
Eine lebendige Zeitgeschichte nach dem 2. Weltkrieg am Beispiel seiner Person mit prägenden Einflüssen aus familiärer Herkunft entwickelte Dany Cohn-Bendit auf lebendige und überzeugende Weise im Dialog mit den fragenden Studierenden. Locker, interessant, realistisch, vollständig und Komplexes verständlich vermittelnd – so die Rückmeldung der Studierenden auf die Wirkung dieser außergewöhnlichen Veranstaltung.
Zur Person Daniel Cohn-Bendit und Video zur Veranstaltung
Einen überzeugenden Unterricht zum EU-Projekt zu veranstalten, dies fällt angesichts möglicher Ausschluss- und tatsächlich vollzogener Ausstiegsszenarien derzeit sehr schwer.
Trotz Engagement und Beteiligung der Studierenden in unseren Wirtschafts- und Gesellschaftskursen bleibt das fahle Gefühl, dass die einschlägigen Argumente der EU-Verfechter nicht mehr zählen: Mit der Entwicklung des EU-Projektes wurden die leidvollen Schlachtfelder vergangener Jahrhunderte durch nachbarschaftliche Verhandlungstische konsequent ausgetauscht. Stattdessen geht es derzeit ausschließlich um Finanzen, Sparen, Zins, um Quoten und Misstrauen und mancherorts um fatalen Nationalismus.
In solch unsicheren Zeiten braucht es erfahrene, altersweise und freilich mitreißende Persönlichkeiten!
Wo findet man diese, die zudem bereit sind, uns im Unterricht zu besuchen und sich den Fragen unserer StudentInnen im Studienkolleg zu stellen?
Beim Fußball! Wo sonst?
… in akademischen Gefilden scheint dies zunächst schwer zu verstehen – aber sehr einfach zu erklären: Was machen StudentInnen in ihrer unterrichtsfreien Zeit, wenn sie nicht pauken, phonen, arbeiten? Sie treiben Sport, spielen Fußball im Frankfurter Ostpark … und treffen da selbstverständlich alteingesessene, begeisterte Kicker.
Ist auf diese Weise der Kontakt zu Dany Cohn-Bendit erst einmal geknüpft, so ließ sich ein Treffen im Studienkolleg denkbar einfach organisieren – die reichlichen Termine um die kommende Fußball-Europameisterschaft standen erst bevor.
Herzlichen Dank an Dany Cohn-Bendit und Alaa Aishouna, der kickend dieses bemerkenswerte Treffen erst ermöglichte!